Stärkung unserer Ortsteile am Beispiel von Maar und welche Antworten hat die Politik. Mit diesem Thema befasste sich vor kurzem der SPD Stammtisch.
Anlass war die letzte SPD Fraktionssitzung und eine Begehung mit einzelnen Mitgliedern des Ortsbeirates von Maar, bei der besonders der sichtbare Gebäudeleerstand von Wohn- und Landwirtschaftliche Anlagen ins Auge fiel. Stadtverordneter Günter Euler berichtete dabei von mittlerweile über 40 Leerständen in Maar.
Forschungsbericht vorgestellt
Vorsitzender Gerhard Fatum informierte die Stammtischrunde mit einer Präsentation über die wachsenden Gebäudeleerstände im Ortsteil und stellte einen Forschungsbericht der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn vor, der sich mit Ursachen und mögliche Maßnahmen für zukunftsfähige Dorfkerne und Ortsmitten und ihren Konsequenzen für Planung und Bodenordnung befasste.
Baukulturelles Erbe
Übereinstimmend stellte man fest, dass man dieser, zum Teil auf den demographischen Wandel zurück gehende Entwicklung, aktiv begegnen müsse. Das baukulturelle Erbe der Dörfer sollte dabei, da ortsprägend und identitätsstiftend, erhalten werden. Einer Schließung von weiteren wichtigen Nahversorgungs- und Infrastruktureinrichtungen, die zur Verschlechterung der Lebensbedingungen auf den Orteilen beitragen, müsse man wirksam begegnen.
Die Entwicklung der Ortskerne ist kein Selbstläufer, so Gerhard Fatum, es bedarf jetzt einer Initiative durch Politik und Verwaltung.
Rege Diskussion über Lösungsansätze
Eine Beschreibung des Istzustandes durch ein Leerstandskataster ist unzureichend, wenn nicht gleichzeitig die Möglichkeiten der Anpassung, der Modernisierung und des Umbaus geprüft werden.
Über die möglichen Lösungsansätze, wie man die Ortskerne wieder als zentraler und aktiver Wohnort gestalten könnte, fand eine rege Diskussion statt. Besonders sprach man sich für eine stärkere Bürgerbeteiligung aus, um damit die Motivation und die Mitwirkungsbereitschaft der Grundstückseigentümer zu stärken um die Akzeptanz und die Umsetzbarkeit von Maßnahmen zu erhöhen.
Anreize erforderlich
Ebenso fand die Ansicht eine breite Zustimmung, dass übertriebener Denkmalschutz die Entwicklung der Ortskerne letztlich mehr behindere als fördere. Die Diskussionsrunde fand es für notwendig, dass grundsätzlich Anreize durch Land-, Kreis- und Stadtpolitik erforderlich sei, um z.B. für einen altengerechten Umbau bei Ein- und Zweifamilienhäusern, die Erleichterung eines familiengerechten Wohnungsbaus als Nachverdichtung zu sorgen oder um der Leerstands- und Instandsetzungsproblematik zu begegnen.