Am Umbau unserer Energieversorgung gehe kein Weg vorbei. Die Bereitschaft, sein Leben zu verändern und sein Augenmerk noch viel mehr auf Energieeinsparung z. B. im eigenen Haushalt zu lenken, müsse wachsen. Günter Euler und Joachim Schönfeld konzentrierten sich beim jüngsten Stammtisch der Lauterbacher SPD im Posthotel Johannesberg auf die Beantwortung der Frage: Wie kriegt man diese Erkenntnis in die Köpfe der Menschen hinein und was kann vor Ort in Lauterbach die Kommunalpolitik zu diesem Sinneswandel beitragen?.
Palette von Möglichkeiten
Die Stadt muss bei ihren eigenen Liegenschaften mit gutem Beispiel vorangehen und dabei die ganze Palette der Möglichkeiten – angefangen von der energetischen Gebäudesanierung über die Nutzung der Sonnenenergie bis hin zur Stromgewinnung durch Biogas- und Windkraftanlagen nutzen, erklärte SPD-Ortsvereinsvorsitzender Gerhard Fatum.
Warten auf Bestandsliste
Fatum wies darauf hin, dass die Stadt durch den Einsatz von Blockheizkraftwerken bereits schon vor Jahren einen guten Weg eingeschlagen habe. Auch die energetische Sanierung städtischer Häuser habe begonnen. Der Ausschuss für Energie, Umwelt und Landwirtschaft im Stadtparlament habe einvernehmlich an Stadtbauamt und Stadtwerke den Auftrag erteilt, eine Bestandsliste der im Sinne der Energiewende bereits erfolgten bzw. beabsichtigten Maßnahmen zu erstellen. Dies sei dann die Grundlage für weitere Überlegungen, wie zum Beispiel der Aufbau einer Energiegenossenschaft. Joachim Schönfeld machte darauf aufmerksam, dass vermehrt Gewerbestandorte genutzt werden, um dort Photovoltaikparks zu installieren.
Planungshoheit für Kommunen
Auch in Lauterbach müsse man das Thema Windkraftanlagen (WKA) erneut auf die Tagesordnung setzen, weil die verbrauchernahe Stromerzeugung durch Wind auf Standorten im Binnenland wegen ihrer Effizienz in den Focus der Energiepolitiker gerückt worden sei. Günter Euler machte darauf aufmerksam, dass Städte und Gemeinden bei der Planung und Ausgestaltung von Windkraftstandorten Planungshoheit erhalten müssten. Aber nicht nur das. Die Kommunen und damit die Bürgerinnen und Bürger müssten an der Wertschöpfung partizipieren können. Die Beteiligung der Bürger an der Wertschöpfung trage naturgemäß ganz erheblich zur Akzeptanz jener Menschen bei, die aus unterschiedlichen Gründen eine wie auch immer geartete Beeinträchtigung ihres Lebensumfeldes befürchten.
In Kooperation mit den Nachbarn
Die hessische Landsregierung strebe den Ausbau der Windenergie an und sei auf der Suche nach zusätzlichen Gunststandorten. Die Ballung von bereits vorhandenen WKAs im Vogelsbergkreis sei aber augenscheinlich. Es könne nicht sein, dass sich andere Landkreise weiterhin erfolgreich dagegen wehrten. Bei der Planung von Windkraft- oder Biogasanlagen und der sorgfältigen Standortauswahl müsse die Kooperation mit benachbarten Kommunen gesucht und eine frühzeitige Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in die Wege geleitet werden.