Runder Tisch mit den Mietern vom Bahnhof

Das Bahnhofsgebäude sowie die ehem. Molkerei wurden Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und leiteten seinerseits einen kräftigen Bauboom in Lauterbach ein, der sich dann besonders auch in den villenartigen Mehrfamilienhäuser und den öffentlichen Gebäuden in der Bahnhofstrasse ausdrückte.

Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz

Heute ist im Bereich des Bahnhofes und Brennerwasser von dieser Blütezeit nicht mehr viel feststellbar. Arbeiteten in den 60er Jahren noch mehrere hundert Personen bei Bahn und Molkerei sind es heute kaum fünf Leute mehr. So SPD Vorsitzender Gerhard Fatum
Das Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz und wird seit einiger Zeit von der Bahn gegen Gebot zum Verkauf angeboten. Im Vertrauen auf langjährige Mietverträge wurden im Gebäude n viel Sanierungsarbeiten in den vergangenen Jahren von den Vereinen in Eigenregie geleistet, so die Lauterbach Trachtengilde mit ihrem Vereinsheim, wo gleichfalls andere Vereine wie der Gehörlosenverein, die Ruheständler der Bahn, die Lauterbacher Strumpfmusik oder der LCV die Räume regelmäßig nutzen. Weitere Räumlichkeiten sind vom Verein Pro Bahn, Mobile oder der Verkehrsgesellschaft angemietet. Der Magistrat der Kreisstadt Lauterbach hat kürzlich erkennen lassen keine Interesse an einem Kauf des Bahnhofes zu haben obwohl bei einer entsprechenden Nutzung mit Förderungen für Kauf und Sanierung von bis zu 75% zu rechnen sei.

Schneller Alsfelder Bürgermeister

In Alsfeld scheint man diese Probleme nicht zu kennen, frühzeitig hat der dortige Bürgermeister für die Neueinrichtung der RMV-Mobilitätszentrale sowie die Verlegung der Geschäftsstelle der VGO von Lauterbach in den Alsfeld Bahnhof gesorgt und damit genügend Argumente gegen einen Verkauf gesammelt.

Vorsitzender Fatum bedauert, dass der Bund und die hess. Landesregierung mit ihren Förderprogrammen immer mehr die Ländliche Region vernachlässigen. Auch die beiden der Landtagsabgeordneten Kurt Wiegel und Mario Döweling scheinen regelmäßig in Wiesbaden abzutauchen, wenn es um die Vertretung von Vogelberger Interessen, wie z. B. Dorferneuerng, Stilllegung Amtsgericht Lauterbach oder den Verkauf von Bahnhöfen geht.
Stadtverordneter Günter Euler erinnerte an das von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Städtebauprogramm West, in dem erst 2012 der Schwerpunkt auf das Blau-Grüne Band mit dem Brennerwasser festgelegt wurde und sieht hier ein attraktives Potenzial bei entsprechender städtebaulicher Weiterentwicklung für Lauterbach.

Kurzawa: Negativer Entwicklung entgegenwirken

Dringend geboten hält Stadtverordneter Dirk Kurzawa deshalb, ein entsprechendes Konzept auf den Weg zu bringen und zu verabschieden, um auch etwaige unerwünschte Entwicklungen entgegenzuwirken, die die Optik rund um das Bahnhofsgelände weiter verschlechtern. Kurzawa hält aber auch ein gemeinsames Gespräch zwischen allen Beteiligten – der Bahn, der Politik und den Mieter für notwendig um auch die Chancen für einen Erhalt des Bahnhofes auszuloten aber auch um Klarheit für die Mieter und Vereine zu schaffen.
Einig war sich der Stammtisch, dass die Flächen am Brennerwasser mit dem Bahnhof für Verkehr, Tourismus, Gewerbe und Wohnbebauung besonders attraktiv sein könnten und es eine Städtebauliche Entwicklung bedarf.