Der Sprecher des Tierheim-Vorstandes, Dr. med. Vet Elmar Lochhaas stellte der Fraktion, die von der SPD-Bundestagsabgeordneten Birgit Kömpel begleitet wurde, die momentane Situation ausführlich dar. Im Gespräch wurde relativ schnell deutlich, wodurch die Defizite entstanden sind und dass trotz gutem Spendenaufkommens das strukturelle Grundproblem dadurch allein dauerhaft nicht gelöst werden kann.
Die Krux ist, dass wir mit den Gemeinden nicht kostendeckende Rahmenvereinbarungen getroffen haben, getreu dem Motto lieber einen Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, so Lochhaas weiter. Denn wäre man auf diese Verträge nicht eingegangen, hätte die Schließung noch eher gedroht.
Die Gemeindevertretungen im Einzugsbereich des Tierheims davon überzeugen, dass ein Tierheim auch ein Stück Infrastruktur sei, sollte laut Bürgermeister-Kandidat Dirk Kurzawa ein Anliegen der Lokalpolitik sein. Wir werden über die SPD Fraktionen in den jeweiligen Nachbar-Gemeinden die Bedeutung des Tierheims herausstellen sowie an deren Verantwortung appellieren, um einen langfristigen Erhalt nach Möglichkeit zu sichern, so Kurzawa weiter. Dabei hofft man auch auf die Einsicht, dass es für Fundtiere und deren Besitzer einerseits, für die Ordnungsbehörden andererseits nicht nur ökonomisch unsinnig ist, Tiere z.B. nach Gelnhausen zu bringen und wieder abzuholen.
SPD-Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Festsetzung des Tierschutzes im Grundgesetz. Mittelfristig hilfreich wäre nach Aussage des Tierheim-Vorstandes auch eine Kastrationspflicht für Katzen, wie sie einige hessische Gemeinden schon praktizieren. Denn verwahrlost herumstreunende Katzen oder gar auf andere Weise beseitigte Jungtiere widersprechen dem Tierschutz und verursachen den Gemeinden zudem weitere Kosten. Die SPD-Fraktion wird in eine der nächsten Stadtverordnetensitzungen einen entsprechenden Antrag einbringen, damit die Einführung einer solchen Pflicht geprüft und ggf. schnell eingeführt wird.