Offener Verein, der sich über jeden Besuch freut

Vorsitzender Ali Coskun erläuterte den Gästen bei einem Rundgang durch die Moschee die Jugendarbeit der Gemeinde und die in Eigenleistung erbrachten Arbeiten an dem neuen Jugendraum.
Der Türkisch islamische Verein mit ca. 100 Mitgliedern gehört der DITIB – (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V.) an. Sie verfolgen Ziele, die ausschließlich mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland im Einklang stehen und bekennen sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
„Wir lehnen jede Art von Gewalt“, so Ali Coskun, „oder Aufruf zur Gewalt ab und verfolgen nur gemeinnützige religiöse, wohltätige, kulturelle und sportliche Zwecke. Zur Verwirklichung dieser Ziele werden die Aktivitäten ausschließlich ehrenamtlich ausgeübt“.
Die SPD Gäste wurden ausführliche über die Gebetsrituale und die Bedeutung der Imane für die Gemeinde informiert. Bislang werden die Imane in ihren Heimatländern ausgebildet und halten die Gebete in türkischer Sprache. Vorstandsvorsitzender Coskun unterstützt ausdrücklich die Bestrebungen des türkischen Landesverbandes (DITIB) mit der Forderung das Gebet künftig in deutscher Sprache zu halten, da es mittlerweile bereits viele in Deutschland geborene Mitglieder gibt, die nicht mehr türkisch sprechen.
SPD Vorsitzender Gerhard Fatum erkundigte sich nach den Erfahrungen der Gemeinde bezüglich ihre Bestattungsrittuale und der Vereinbarkeit mit den hiesigen Friedhofsordnungen.
Muslime werden traditionell ohne Sarg beigesetzt. Aufgrund des Konflikts mit den Friedhofsordnungen ist eine Beerdigung in der Regel in Deutschland nicht möglich. Die Leichname werden deshalb dann in die Heimatländer überführt und dort bestattet.
„In Lauterbach ist eine muslimisch Beerdigung nicht möglich“, so Vorstandsmitglied Ahmet Can, „auf dem Westfriedhof in Fulda wurde 2007 ein Begräbnisfeld für Muslime eingerichtet, auch um dem Wunsch vieler Muslime nach einem eigenen Friedhof und entsprechendem Bestattungswesen nach zukommen, um den Hinterbliebenen und ihre Familie ein Ort der Trauer in Deutschland zu ermöglichen“.
Weitere Themen wie Gleichberechtigung von Mann und Frau, Kopftuchthematik und die aktuelle Politik von Erdogan wurden diskutiert.
Abschließend betonte Ali Coskun für seine Gemeinde, dass sie ein offener Verein sind und sich über jeden interessierten Besucher und Gäste jederzeit sich freuen würden.

Bild: (v.re.) Günter Euler, Gerhard Fatum, Conny Hentz- Döring, Iman Ali Aydemor, Vorsitzender Ali Coskun, sowie weitere SPD Mitglieder und Mitglieder des islamischen Vereins im Gebetsraum.