95 Prozent für Birgit Kömpel

Glückwünsche für Birgit Kömpel kamen von Hans-Jürgen Herbst aus Lautertal, dem Schatzmeister des SPD-Unterbezirks Vogelsberg (rechts), und von Patrick Krug aus Grebenau, dem hessischen Landesvorsitzenden der Jusos.
Glückwünsche für Birgit Kömpel kamen von Hans-Jürgen Herbst aus Lautertal, dem Schatzmeister des SPD-Unterbezirks Vogelsberg (rechts), und von Patrick Krug aus Grebenau, dem hessischen Landesvorsitzenden der Jusos. Fotos: Lenz Bild: Fotos: Lenz
Die Lauterbacher SPD-Ortsvereinsvorsitzende Conny Hentz-Döring wurde einstimmig als Kandidatin für die SPD-Landesliste Hessen zur Bundestagswahl nominiert.
Die Lauterbacher SPD-Ortsvereinsvorsitzende Conny Hentz-Döring wurde einstimmig als Kandidatin für die SPD-Landesliste Hessen zur Bundestagswahl nominiert.

Mit großer Mehrheit ist Birgit Kömpel am Freitagabend zur SPD-Bundestagskandidatin im Wahlkreis 174 (Fulda/Lauterbach)
nominiert worden. Für die 48-Jährige aus Eichenzell votierten im
„Kulturkessel“ von Bad Salzschlirf 79 der insgesamt 83 Delegierten, was einer Zustimmung von 95 Prozent entspricht. Drei Anwesende stimmten mit Nein, einer enthielt sich. Kömpel war die einzige Kandidatin und durfte sich bereits im Vorfeld der Unterstützung,
unter anderem aufgrund eines einstimmigen Votums der SPD-Unterbezirke Fulda und Vogelsberg, sicher
sein.
Nach ihrer Wahl zeigte sich die Abgeordnete „überwältigt von diesem
Ergebnis“, das sie sehr stolz mache. Sie freue sich gemeinsam mit den Genossen aus dem Vogelsberg und Fulda auf einen engagierten Wahlkampf. Zuvor hatten die Landtagsabgeordnete Sabine Waschke, Vorsitzende im SPD-Unterbezirk Fulda, und Hans- Jürgen Herbst, Schatzmeister im SPDUnterbezirk Vogelsberg, für eine Nominierung Kömpels geworben. Während Waschke betonte, wie wichtig es für die Region sei, eine starke Stimme in Berlin zu haben, die überdies hervorragend in allen Ministerien vernetzt sei, unterstrich Herbst, dass sich der Vogelsberg stets auf Kömpel habe verlassen können. „Sie war immer präsent in unserer Region und stets offen für die Belange dieses Raumes.“ Zudem fühle man sich sehr gut durch ihren „Brief aus Berlin“ informiert, den man nicht missen möchte. Der
Lautertaler Herbst überbrachte die Grüße des SPD-Unterbezirksvorstandes, darunter des Vorsitzenden Swen Bastian, der wegen einer Erkrankung nicht hatte kommen können. Seinem Wunsch, je besser das Resultat für Kömpel sei, umso größer wären ihre Chancen auf der Landesliste, folgten dann auch die 83 Delegierten.
Bei ihrer Nominierungsrede beleuchtete Kumpel die gut zweieinhalb Jahre, die sie bislang als Abgeordnete in Berlin tätig ist und hob den Kontakt zu vielen Sozialverbänden, Gewerkschaften, Unternehmen „und nicht zuletzt zu den Bürgerinnen und Bürgern in der Rhön, in Fulda und im Vogelsberg“ hervor. Wenn sie zurück schaue, dann seien zentrale Anliegen wie der gesetzliche Mindestlohn, die Rente mit 63 nach 45 Versicherungsjahren, die Mütterrente, die Frauenquote, das ElterngeldPlus und vieles mehr umgesetzt worden. Kömpel: „Der Mindestlohn bringt vier Millionen Arbeitnehmern durchschnittlich 18 Prozent mehr Lohn, was sich wiederum positiv auf die Renten auswirkt, die in diesem Jahr so stark steigen wie seit über 20 Jahren nicht mehr.“
Die Flüchtlingssituation habe alle Beteiligten auf eine harte Probe gestellt: „Wir haben neuen Gesetzen zugestimmt, die wir unter normalen Umständen auf das Schärfste verurteilt hätten. Aber, auch wenn das einem hier – insbesondere im Landkreis Fulda – nicht so präsent ist, die SPD ist die ,kommunale Partei’ mit den meisten Bürgermeistern und die Partei mit den meisten Landräten.“ Daher seien es vor allem auch diese Verantwortlichen aus den Kommunen gewesen, die ihre Abgeordneten in Berlin um Hilfe gebeten und die nach einer schnellen Einigung mit der Union gerufen hätten, um vor Ort überhaupt Herr der Lage werden zu können. Kömpel: „Deshalb war es uns wichtig, zusätzliche Gelder an unsere Kommunen
weiterzugeben und unsere Leute vor Ort zu unterstützen.“
Was den bevorstehenden Wahlkampf angeht, so müsse sich die SPD
darauf einstellen, „dass die Union durch den Druck der CSU und die Wahlerfolge der AfD einen deutlichen Rechtsschwenk vollziehen wird“. Es mache deshalb überhaupt keinen Sinn, jetzt schon über mögliche Koalitionen nachzudenken. Vielmehr sollten die Sozialdemokraten ihre zentralen Anliegen zum Ausdruck bringen. Kömpel: „Ich fordere deshalb, dass sich die SPD ohne die Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl an keiner Regierung beteiligen sollte, egal mit welchem Farbenspiel. Und falls wir es in dieser Legislaturperiode nicht mehr durchsetzen können, ist für mich auch klar, dass wir nur in eine Koalition gehen, wenn gleicher Lohn für Frauen und Männer kommt. Auch wenn der Koalitionsausschuss sich am Donnerstag geeinigt hat, die Transparenzregelung gilt nur für Betriebe ab 200 Beschäftigten. Aber die meisten Frauen sind in kleineren und mittelständischen Unternehmen beschäftigt. Und auch für diese Frauen gilt, sie haben mehr verdient.“
Die SPD sei diejenige Partei, die für soziale und innere Sicherheit sorge, die Bildung für alle ermögliche, die inkludiere und integriere und die Wirtschaft und Arbeit zusammenführe. „All das kann die SPD – und darauf sollten wir stolz sein“, so Kömpel, die abschließend an die Delegierten appellierte, sich nicht kleinreden oder
kleinschreiben zu lassen.
Einstimmig wurden dann noch Kömpel und die Lauterbacher Ortsvereinsvorsitzende Conny Hentz-Döring für die SPD-Landesliste Hessen zur Bundestagswahl nominiert.