Wie reagieren, wenn sich alles ändert? Mitglieder der Lauterbacher SPD-Fraktion und der SPD-Kreisvorsitzende Patrick Krug aus Alsfeld informierten sich vergangene Woche über die Situation des Lauterbacher Hohhaus-Museums. Fünf Vorstandsmitglieder sowie der Museumsleiter Till Hartmann zeigten den Fraktionsmitgliedern einige der 40 Räume und gaben einen Überblick über die Struktur der Sammlung.
Egal, ob die Themenzimmer, die für die wirtschaftlichen und die gesellschaftlichen Zusammenhänge des Lauterbacher Stadtlebens stehen oder die Handwerksräume, welche die in der Region entstandenen Berufe und Handwerke belegen und erläutern, all dies sind wichtige Ausstellungsbestandteile dieses stark auf die Region bezogenen Museums, berichtete Hartmann. Weiterhin erläuterte er die anstehenden Maßnahmen bezüglich der Sanierung des Hohhaus-Museums, die auf Grund von Anforderungen an Brandschutz und Barrierefreiheit notwendig geworden sind. Dabei muss die Sammlung inventarisiert werden und die Exponate während der Sanierung an einen noch zu bestimmenden Ort ausgelagert werden. Der Verein hat für diese Arbeiten Zuschüsse vom hessischen Museumsverband zugesagt bekommen. Diese könnten aber verfallen, wenn sie nicht vor Ende November verausgabt werden. Daher ist es dringend notwendig, dass hierfür geeignete Lagerräume zur Verfügung stehen. Hierfür war auch schon das Gebäude Obergasse 10 in Erwägung gezogen worden, hinsichtlich der zeitlichen Umsetzung und seitens der statischen Eignung des Gebäudes äußerte der Museumsverein aber Bedenken.
Der Verein mit seinem seit 1. April 2022 neu zusammengesetzten Vorstand wünscht sich für diese kommende Phase eine reibungslose Kommunikation mit der Stadt und eine schnelle Lösung für die Lagerung der Exponate.
Timo Karl, Fraktionsvorsitzender der Lauterbacher SPD-Fraktion führte aus, dass die Lauterbacher SPD ein großes Interesse daran habe, das kulturelle Erbe von Lauterbach zu erhalten. Auch sei für die Sanierung des Hohhauses weitere Nutzungen wie Standesamt oder Hohhauskonzerte zu betrachten. Hierfür gibt es eine Arbeitsgruppe, in der auch dringlich die Lagerung der Exponate aufgegriffen werden sollte. Auch zeigte er sich beeindruckt von der umfangreichen ehrenamtlichen Arbeit, die im Museum – auch von den Mitgliedern – geleistet wird. Auf die Frage von Patrick Krug nach Besuchszahlen und nach dem Besuch von Schulklassen konnte Vereinsmitglied Sonja Zinn-Wellstein von den erfolgreichen Aktionen mit der Museumspädagogin und neuem Vorstandsmitglied Irmie Rauber berichten. Mit Ihrer Unterstützung wurde auch der Audioguide für Kinder konzipiert, der demnächst zur Verfügung steht.
Christiane Pflug, Präsidentin des Museumsvereins, führte weiterhin aus, dass die große Chance für das Museum darin besteht, dass man in den nächsten Jahren der Sanierung und der damit verbundenen zeitweiligen Schließung des Museums für ein Museumskonzept, für eine verbesserte Kommunikation mit den Lauterbacher Bürgerinnen und Bürgern sowie für Vernetzung mit anderen Museen und regionalen Unternehmen sorgen kann. Darin sieht Sie Ihre und die Aufgabe des gesamten Vorstands bzw. auch der engagierten Mitglieder. Der Umbruch ist damit auch eine wirkliche Chance, das Hohhaus-Museum auf ein neues Niveau der Darstellung regionaler Geschichte zu bringen. Veränderung ist immer eine Chance und das Ziel des Vorstands ist es, dass im Rahmen dieser Veränderung die Lauterbacher das Hohhaus-Museum als ihr Museum entdecken.
Die SPD-Fraktion begrüßt diese Veränderungen und möchte die Entwicklung gerne konstruktiv begleiten.