Vogelsberger Sozialdemokraten tauschen sich mit Fahrgastverband Pro Bahn aus.
Kürzlich trafen sich der SPD-Kreisvorsitzende Patrick Krug, dessen Stellvertreter Maximilian Ziegler und der Vorsitzende der Lauterbacher SPD-Fraktion Timo Karl mit dem stellvertretenden Landesvorsitzenden des Fahrgastverbands Pro Bahn, Werner Filzinger, um über die Zukunft der Vogelsbergbahn zu sprechen.
Kapazitätsgrenze erreicht
Am Lauterbacher Bahnhof schilderte Filzinger, dass die Bahnstrecke zwischen Fulda und Gießen an ihrer Kapazitätsgrenze sei und in deren Ausbau investiert werden müsse. „Insbesondere fehlen Kreuzungsbahnhöfe an der eingleisigen Strecke, die ein Überholen und Passieren von Zügen möglich machen würden. Dadurch haben heute beispielsweise einzelne Zugverspätungen Auswirkungen auf die gesamte Strecke, was der Zuverlässigkeit des Zugangebots schadet. Auch muss es zu den Tageszeiten, in denen insbesondere Pendler die Vogelsbergbahn nutzen, wieder einen schnelleren Regionalexpress geben, damit der Zug eine echte Alternative zum Auto darstellt“, erläutere Filzinger einige Forderungen des Fahrgastverbands.
Mobilität gewährleisten
Die Bedeutung der Vogelsbergbahn aus Sicht der Kreispolitik unterstrich der SPD-Vorsitzende Patrick Krug. „Ein effizienter und bedarfsgerechter ÖPNV ist nicht nur wichtig, um Mobilität für die Menschen im Vogelsbergkreis zu gewährleisten, sondern auch ein zentraler Baustein bei der Bekämpfung des Klimawandels. Es ist deshalb gut, dass es gelungen ist, das Fahrplanangebot auf der Vogelsbergbahn unter anderem durch verlängerte Betriebszeiten in den Morgen- und Abendstunden und einen Stundentakt auch am Wochenende Stück für Stück auszubauen. Dieses verbesserte Angebot wird auch angenommen“, rief Krug die Bemühungen der vergangenen Jahre in Erinnerung.
Stadt-Land-Achse
Nun gelte es, die Attraktivität des Angebots auf der Vogelsbergbahn als Rückgrat des ÖPNV weiter zu steigern. Hier sei man sich mit Pro Bahn einig. „Wir wollen mehr Menschen auf die Schiene bringen. Das wird dann gelingen, wenn es ein schnelles und zuverlässiges Zugangebot gibt. Die Vogelsbergbahn muss deswegen durch Bund und Land so ausgebaut und digitalisiert werden, dass häufigere und schnellere Verbindungen möglich sind. Das verbessert nicht nur das Angebot für die Menschen im Vogelsbergkreis, sondern auch in der Gegenrichtung für Menschen aus dem Ballungsraum. Die Vogelsbergbahn kann so zu einer Stadt-Land-Achse werden“, skizzierte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Maximilian Ziegler, der auch den für dieses Thema zuständigen Kreistagsausschuss leitet, die Vorstellung der Sozialdemokraten.
Zusätzliche Haltpunkte
Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Vogelsbergbahn sei auch zu berücksichtigen, wie möglichst vielen Menschen ein wohnortnahes Nutzungsangebot gemacht werden könne, betonte der Lauterbacher SPD-Fraktionsvorsitzende Timo Karl, der auch Kreistagsmitglied ist. „Deshalb gehört es zu einer Ausbauplanung dazu, dass direkt an der Strecke liegende Ortschaften wie Wallenrod oder das Schwalmtal wieder an das Streckennetz angebunden werden. Mit der Ertüchtigung der Strecke und der dadurch möglichen kürzen Fahrzeiten durch höhere Zuggeschwindigkeiten kann die für zusätzliche Haltpunkte nötige Zeit mehr als kompensiert werden“, so Karl abschließend.